Anspruch und Wirklichkeit
Immer mal wieder wird an mir kritisiert, dass ich zu viel von anderen Menschen erwarte. Für mich sind es aber keine Erwartungen, sondern Wünsche. Und ich äußere diese Wünsche nicht, um mein Gegenüber für mich umgänglicher zu machen, sondern um mein Gegenüber umfassender in seinen Gedanken und Gefühlen kennen zu lernen, um mich besser einfühlen und mit ihnen umgehen zu können.
Ich will Respekt, bringe aber auch nicht immer den nötigen Respekt auf. Ich will Kritikfähigkeit, bin in dieser Hinsicht aber eher Mimose als kritikfähig. Ich will Toleranz, bringe aber auch oft nicht die nötige Toleranz auf. Ich will soziales Verhalten, drehe mich aber selbst oft mehr um mich selbst als um andere.
Frage: Wie seht Ihr Euch selbst? Wie weit stimmen bei Euch Ansprüche und Wirklichkeiten überein?
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Gerhards Gedankenbuch hat dies geteilt.
Fabian Schaar
Als Antwort auf Gerhards Gedankenbuch • •@Gerhards Gedankenbuch Hallo Gerhard,
ich halte es für sehr schwierig, meine sozialen Beziehungen zu anderen Menschen einzuschätzen -- und ich habe das Gefühl, dass ich manchmal zu viel von anderen erwartet habe. Vor einiger Zeit war ich vollkommen verständnislos oder vielmehr verblüfft, wenn bestimmte Themen anderen einfach egal waren. Themen, von denen ich dachte und denke, dass sie uns alle betreffen. Manchmal fällt es mir schwer, einzuschätzen, wie andere ihren Alltag leben wollen. Da helfen so weit ich weiß aber nur Gespräche mit anderen, zu denen aber nicht immer alle bereit zu sein scheinen.
Was die Kritikfähigkeit angeht, habe ich über die letzten Jahre einfach zu viel gelernt, als das ich heute nicht mehr kritikfähig sein könnte. Einerseits lerne ich als Schüler so gut wie jeden Tag. Andererseits neigt sich meine Schulzeit in der elften Klasse auch langsam dem Ende z
... mehr anzeigen@Gerhards Gedankenbuch Hallo Gerhard,
ich halte es für sehr schwierig, meine sozialen Beziehungen zu anderen Menschen einzuschätzen -- und ich habe das Gefühl, dass ich manchmal zu viel von anderen erwartet habe. Vor einiger Zeit war ich vollkommen verständnislos oder vielmehr verblüfft, wenn bestimmte Themen anderen einfach egal waren. Themen, von denen ich dachte und denke, dass sie uns alle betreffen. Manchmal fällt es mir schwer, einzuschätzen, wie andere ihren Alltag leben wollen. Da helfen so weit ich weiß aber nur Gespräche mit anderen, zu denen aber nicht immer alle bereit zu sein scheinen.
Was die Kritikfähigkeit angeht, habe ich über die letzten Jahre einfach zu viel gelernt, als das ich heute nicht mehr kritikfähig sein könnte. Einerseits lerne ich als Schüler so gut wie jeden Tag. Andererseits neigt sich meine Schulzeit in der elften Klasse auch langsam dem Ende zu. Da ich später als Journalist arbeiten möchte, habe ich eines schnell festgestellt: Um Kritikfähigkeit komme ich nicht herum. Und wenn man über Kritik nachdenkt, tut sie meistens sehr gut.
Ein Beispiel wären meine Texte: Vor ein paar Jahren habe ich oft sehr verkopft geschrieben. Mir war es manchmal einfach egal, wie andere meine Texte fanden. Ich habe mir dann oft gedacht, dass ich meine Gedanken ja rüber gebracht habe. Dann war für mich Schluss. Mit der Zeit wurde mir dann aber klar, dass diejenigen, die etwas kritisiert haben, oft Recht hatten. Mittlerweile denke ich wesentlich mehr darüber nach, wie andere meine Texte lesen könnten. Das hat nicht immer mit dem Inhalt zu tun. Meistens geht es dann auch einfach um Stil-Entscheidungen und Lesbarkeit. Das erschien mir vor einiger Zeit noch viel zu banal. Aber: Ich versuche zu lernen und Kritik zu Herzen zu nehmen.
Danke für deinen interessanten Beitrag und viele Grüße,
Fabian <fschaar.de>
Gerhards Gedankenbuch
Als Antwort auf Gerhards Gedankenbuch • •@Fabian Schaar Danke schön für Deinen Kommentar und dass Du meinem Blog jetzt folgst.
Verkopft schreibe ich immer noch - leider. Ich bewundere die Menschen, die frei von der Leber weg schreiben und reden können und verständlich und authentisch sind. Nachdenken beim Schreiben ist okay - es könnte bei mir aber etwas weniger sein . . .
Fabian Schaar
Als Antwort auf Gerhards Gedankenbuch • •@Gerhards Gedankenbuch Das kann ich verstehen. Bei mir war es früher aber auch so, dass ich ziemliche Bandwurmsätze geschrieben habe. Unzählige Kommas, Nebensätze, Einschübe -- die Lesbarkeit musste da schon ganz schön drunter leiden.
Inhaltlich ist mir aufgefallen, dass mich die Trennung in verschiedene Blogs sehr weiterbringt. Ich habe zum Beispiel einen politischen Blog, auf dem ich nur sehr selten und dafür überlegter Texte veröffentliche. Und daneben schreibe ich einen eher persönlichen Blog. Der dreht sich zwar auch um meine Interessen, aber ich stecke mir da wesentlich weniger strenge Grenzen und stecke weniger inhaltliche Vorgaben.