Buchrezension: Die Reise in den Westen - Übersetzung von Eva Lüdi Kong
Die Reise in den Westen erzählt die Geschichte des Affenkönigs Sun Wukong, der als Strafe bzw. Sühne für seinen Versuch, den Himmel zu erstürmen, den Mönch Tripitaka auf seiner Reise in den Westen begleitet, damit dieser buddhistische Schriften aus dem Westen (Indien) nach China bringen kann. Neben Sun hat Tripitaka noch den gefräßigen Eber Bajie und Sandmönch als Schüler aufgenommen (sowie ein Pferd), die ebenfalls zur Wiedergutmachung ihrer Sünden mitreisen.
Natürlich ist so eine Reise nicht ungefährlich, und so kommt es immer wieder vor, dass die Truppe Dämonen und Ungeheuern begegnet (die Tripitaka gerne mal entführen) oder z.B. erkrankte Könige retten muss. Dabei ist das Buch voller buddhistischer, konfuzianischer und daoistischer Symbolik - die erfreulicherweise in reichlich Fußnoten und im Nachwort erklärt werden. Auch sind zahlreiche, wunderschöne Holzschnitte mit abgedruckt, die die Handlung illustrieren. Die Geschichte ist für ein 500 Jahre altes Werk erstaunlich unterhaltsam und nimmt auch kein Blatt vor den Mund, nach einer gewissen Zeit wiederholen sich die Muster jedoch etwas arg (Bajie ist immer verfressen und will schnell die Reise aufgeben, wenn Tripitaka mal wieder entführt wurde, Sun hat immer Schabernack im Kopf und Tripitaka ist schnell verängstigt).
Insgesamt gesehen wurde ich jedoch hervorragend unterhalten und freue mich, einen Einblick in die chinesische Mythologie erhalten zu haben. Dieses Buch kriegt einen Ehrenplatz in meiner Sammlung und 5/5 Sterne.