Buchrezension: Die Reise in den Westen - Übersetzung von Eva Lüdi Kong

Die Reise in den Westen erzählt die Geschichte des Affenkönigs Sun Wukong, der als Strafe bzw. Sühne für seinen Versuch, den Himmel zu erstürmen, den Mönch Tripitaka auf seiner Reise in den Westen begleitet, damit dieser buddhistische Schriften aus dem Westen (Indien) nach China bringen kann. Neben Sun hat Tripitaka noch den gefräßigen Eber Bajie und Sandmönch als Schüler aufgenommen (sowie ein Pferd), die ebenfalls zur Wiedergutmachung ihrer Sünden mitreisen.

Natürlich ist so eine Reise nicht ungefährlich, und so kommt es immer wieder vor, dass die Truppe Dämonen und Ungeheuern begegnet (die Tripitaka gerne mal entführen) oder z.B. erkrankte Könige retten muss. Dabei ist das Buch voller buddhistischer, konfuzianischer und daoistischer Symbolik - die erfreulicherweise in reichlich Fußnoten und im Nachwort erklärt werden. Auch sind zahlreiche, wunderschöne Holzschnitte mit abgedruckt, die die Handlung illustrieren. Die Geschichte ist für ein 500 Jahre altes Werk erstaunlich unterhaltsam und nimmt auch kein Blatt vor den Mund, nach einer gewissen Zeit wiederholen sich die Muster jedoch etwas arg (Bajie ist immer verfressen und will schnell die Reise aufgeben, wenn Tripitaka mal wieder entführt wurde, Sun hat immer Schabernack im Kopf und Tripitaka ist schnell verängstigt).

Insgesamt gesehen wurde ich jedoch hervorragend unterhalten und freue mich, einen Einblick in die chinesische Mythologie erhalten zu haben. Dieses Buch kriegt einen Ehrenplatz in meiner Sammlung und 5/5 Sterne.

#Buchrezension #Buchliebe #China

Buchrezension - Gregor Kartsios: Das ABC der Videospiele Level 2

Er hat es schon wieder getan!

Nachdem Gregor Kartsios mit dem ersten Teil des ABC der Videospiele schon mein Nerdherz höherschlagen ließ, gibt es nun Teil 2, der auch wieder vollgestopft und reich bebildert ist mit den Geschichten diverser Spielereihen, Entwicklerstudios nebst Entwicklern und Spielekonsolen meiner Kindheit.

Nachdem man die wichtigsten Evergreens wie Nintendo, Zelda, Street Figher, Pokemon etc. schon in Teil 1 behandelt hat, ist nun Zeit für die "Helden der 2. Reihe" - große Spielereihen, die wichtig, aber nicht wichtig genug für Teil 1 waren, wie z.B. Lara Croft (Tomb Raider), Mega Man, Tony Hawk's Pro Skater und Silent Hill.

Und darin liegt das Schöne dieses Buches.

Die ganzen Geschichten der Genregrößen wie z.B. die Entstehungsgeschichte der Playstation, die mal als CD-Laufwerk für das Super Nintendo angefangen hat, kennt man als Nerd vom Fach meist schon zu Genüge. Hier werden nun die Geschichten erzählt, die man nicht in jeder Videospieldoku erzählt bekommt, gut recherchiert und unterhaltsam geschrieben.

Für mich enthielt Teil 2 noch mehr Neues als schon Teil 1 und es war ein schönes Schwelgen in Erinnerungen.

Ich kann das ABC der Videospiele - Level 2 allen empfehlen, die (noch) mehr über ihr Lieblingshobby erfahren wollen und hoffe, dass es auch einen Teil 3 geben wird.

#Retro #Retrogaming #RetroKlub #ABCderVideospiele #RocketBeans

Buchrezension
Gregor Kartsios - das ABC der Videospiele
(Teil 1)

Beim ABC der Videospiele handelt es sich um eine alphabetische Auflistung diverser Themen aus der Videospielgeschichte von A wie Atari über C wie Commodore, S wie Street Fighter bis zu Z wie Zelda.

Der Autor Gregor Kartsios moderiert beim Gaming-Sender RocketBeansTV unter anderem Sendungen wie den Retro Klub, der sich ausführlich mit Spielen und Konsolen der Vergangenheit beschäftigt - man kann also durchaus sagen, Gregor sei "vom Fach".

Beim Lesen bestätigt sich dann der Eindruck - jedes Thema wird ausführlich beschrieben, die einzelnen Artikel sind dabei sehr schön (in Farbe!) bebildert. Da ich als Nerd viele der vorgestellten Konsolen und Spielereihen selber erlebt habe, fühlte ich mich häufig an meine Kindheit/Jugend erinnert und konnte beim Lesen wunderbar in Erinnerungen schwelgen.

Die Themen sind gut aufbereitet, die Geschichte der einzelnen Konsolen/Spiele wird mit vielen Details und kleinen Fun Facts erzählt.

Gleichzeitig ist das Buch sicher auch ein guter Einstieg für jüngere Generationen, die die Titel nur vom Hörensagen kennen, wenngleich ich auch gestehen muss, dass ich eher der Meinung bin, dass man Spiele in Aktion oder zumindest als Videomaterial sehen muss, da man so einen viel besseren Eindruck eines Spiels bekommt als nur über Standbilder.

Dennoch ist es schön, über Videospiele zu lesen - das erinnert mich an die Zeiten, in denen man stundenlang Spielezeitschriften durchgeblättert und versucht hat, sich anhand von winzig kleinen Screenshots einen Eindruck vom Gameplay zu verschaffen.Insgesamt ist es eine schöne kleine Sammlung für Retrofans. Ich wurde gut unterhalten, habe auch einiges neues gelernt und freue mich, diesem kleinen Büchlein, das vor Liebe an die alten Spiele nur so trieft, einen schön heimeligen Ehrenplatz in meinem Bücherregal geben zu können.❤

#RetroGaming #Buchliebe #RocketBeans #RetroKlub

Da ich die Idee des #RetroMontag richtig klasse finde, habe ich auch mal in meiner Sammlung gekramt und herausgekommen ist...
Final Fantasy III! (bzw. Final Fantasy VI)

Da es nicht alle vorherigen Titel in die USA geschafft haben, hat man Teil 6 kurzerhand in 3 umbenannt und somit allen Chronistinnen und Chronisten der Zukunft ordentliche Kopfschmerzen bereitet.

FFVI erschien leider nur in den USA auf dem SNES und schaffte es nie nach Europa - man benötigt also beim Spielen auf Originalhardware ein importfähiges SNES.
Wer sich die Mühe macht (oder sich eine der anderen inzwischen verfügbaren Fassungen zulegt) wird mit einem der besten Rollenspiele des Super Nintendos belohnt.
Final Fantasy VI ist ein hervorragender Mix aus dem, was die Final Fantasy-Reihe großartig macht und einigen Besonderheiten - so gibt es keinen festen Hauptcharakter und die Geschichte spricht einige Themen an, mit denen man auf dem SNES wirklich nicht rechnen würde.
Noch dazu gibt es einen der besten Antagonisten der kompletten Reihe - Kefka ist der Charakter, der einem einfällt, wenn man an "wahnsinniger, skrupelloser Bösewicht" denkt.

Dazu das klassische ATB-Kampfsystem, für das SNES gute Grafik und ein herrlicher Soundtrack.
Das Bild zeigt meine US-Version von Final Fantasy III (VI) - leider ohne Anleitung und die Packung ist schon etwas lädiert - wer sammelt, kennt das Problem der Entscheidung zwischen unvollständigen/stärker abgenutzten Packungen oder dem finanziellen Ruin.

#FinalFantasy #RetroGaming #SNES

J.R.R. Tolkien - Natur und Wesen von Mittelerde
-Buchrezension-

Bei "Natur und Wesen von Mittelerde" handelt es sich um eine Sammlung von zuvor unveröffentlichten Tolkien-Texten, die diverse Themen aus Mittelerde behandeln, wie zum Beispiel die Zeitrechnung und das Altern der Elben, das Leben in Numenor etc. Herausgegeber ist dieses Mal jedoch nicht Tolkiens inzwischen leider verstorbener Sohn Christopher, sondern der Tolkienexperte Carl F. Hostetter, der auch Vorsitzender der Elvish Linguistic Fellowship und Herausgeber des Magazins "Vinyar Tengwar" ist, das sich mit der Erforschung von Tolkiens linguistischem Erbe befasst.

Tolkien hatte einen recht eigensinnigen Schaffensprozess - oftmals hat er Geschichten mehrfach überarbeitet und ältere Geschichten häufig auch revidiert, wenn sich durch spätere Geschichten eine Änderung der Chronologie ergab.

Und er hat alles - wirklich ALLES - genutzt, um seine Geschichten niederzuschreiben - Rechnungen, Verlagsmitteilungen, Rückseiten von Kalendern. Einen Hinweis hierzu findet man üblicherweise zu Beginn jedes Texts (allgemein sind alle Texte reich mit Einleitungen, Erläuterungen und Anmerkungen gespickt).

Ich erwähne das deshalb, weil aus den Texten unglaublich deutlich hervortritt, wie viel Mühe und Energie Tolkien in seine Werke gesteckt hat und wie sehr er auf eine zusammenpassende Chronologie bedacht war - das geht soweit, dass er sich Gedanken darüber machte, wie der Alterungsprozess der Elben ablaufen sollte, damit gewisse Ereignisse in Mittelerde zeitlich noch zusammenpassen (es sollen ja z.B. in den seltenen Fällen von Mensch-Elb-Verbindungen keine allzu großen Altersunterschiede auftreten, auch will man keine Kinder in Schlachten schicken etc.).

Relativ zu Beginn der Elbengeschichte setzt eine Art Völkerwanderung ein - hier sind Tolkiens Berechnungen dargestellt, wie das Bevölkerungswachstum in etwa ablaufen muss, damit zwischen erstem Auftreten der Elben und dem Beginn der Wanderung ausreichend Elben vorhanden sind, um die während der Wanderung erfolgenden Aufspaltungen möglich zu machen und dennoch mit ausreichender Anzahl an Elben das Ziel der Wanderung zu erreichen.

Das Extrembeispiel zu dieser Sorgfalt möchte ich einmal aus dem Text zitieren, in dem sich Tolkien mit der valinorischen Zeiteinteilung befasst (Anmerkung: Minime ist ein gewisser Bruchteil eines valischen Tages):

"Tolkien schrieb dann "tatsächlicher Wert" und berechnete den Bruchteil des Verhältnisses einer Minime zu Sonnensekunden auf etwa 360 Dezimalstellen, wobei er notierte, wo sich die Werte zu wiederholen begannen"

Das war der Moment, in dem ich einmal kurz innehalten und den Abschnitt nochmal lesen musste, weil ich es nicht fassen konnte.

Zusammengefasst ist Natur und Wesen von Mittelerde eine Textsammlung für die, die immer noch nicht genug von Tolkien haben. Die seine Grundüberlegungen zum Wesen von Mittelerde erfahren wollen.
Es ist stellenweise recht anstrengend, aber man lernt so viel über Tolkiens Welt. Und ich habe noch mehr Wertschätzung für Tolkien gewonnen, als ich vorher eh schon hatte.

Wenn ihr nach dem Silmarillion, dem Buch der verschollenen Geschichten und Nachrichten aus Mittelerde immer noch nicht genug von Tolkien habt, kann ich euch dieses Buch ans Herz legen. Für euch gilt meine Bewertung von 5/5 Sternen/Daumen/Whatever.
Sollte euch jedoch schon Der Herr der Ringe zu langatmig gewesen sein, kann ich euch nur eins raten:

"Flieht, ihr Narren!"

*SCNR* 😁

#Tolkien #BuchLiebe #Buchrezensionen #BuchBubble

Ich bin übrigens ein sehr großer Tolkien-Fan - wundert euch also nicht, wenn demnächst die ein oder andere Buchrezension von mir in eurem Feed landet:-)

Als Kind habe ich die Herr der Ringe-Verfilmungen geliebt (und das tue ich heute noch - etwa einmal pro Jahr schaue ich die komplette Trilogie in der Extended Fassung). Als ich das Lesen als Hobby für mich wiederentdeckte, nahm ich mir endlich auch die Zeit, einmal den Herrn der Ringe und den Hobbit in ihrer originalen Buchform zu erleben.
Und wie fand ich es? Sagen wir es mal so: Seitdem hat Tolkien ein eigenes Brett nur für sich in meinem Bücherregal. Das Silmarillion, das Buch der verschollenen Geschichten, Geschichten aus dem verlorenen Königreich, Die Kinder Hurins - ich habe fast alles gelesen, das mit Mittelerde zu tun hat.

Tolkien ist der Urvater der Fantasy - er hat eine komplette Welt mit Jahrtausenden an Geschichte und eigenem Schöpfungsmythos geschaffen - um alles zu veröffentlichen, hätte er wohl 200 Jahre alt werden müssen.
#Tolkien #BuchLiebe #BuchBubble